Wasserlauf 2022
Im Namen des Organisatorenbündnisses, den beteiligten Kommunen und vielen beteiligten Vereinen und aktiven Unterstützern, rufen wir die Menschen in Hessen zum Wasserlauf-2022 auf.
Dieser findet am 16. Juli 2022 entlang der Nidda statt. Startpunkt ist der Flugplatz Bonames in Frankfurt um 9 Uhr, von wo aus in 5 Etappen das Wasser in den Vogelsberg zurückgetragen wird, und dort der Quelle zurück übergeben wird.
Wir wollen mit dem großen Kooperationsprojekt, an dem alle wichtigen Umweltverbände entlang der Nidda bis nach Frankfurt, sowie 16 Kommunen und viele weitere Vereine und Initiativen beteiligt sind erreichen, dass diese katastrophale Situation nicht weiter bewusst übergangen oder übersehen wird, für die es mit dem Leitbild des Umweltministeriums und dem Wasserwirtschaftlichen Fachplan des Landes längst feste Handlungsempfehlungen gibt. Begleitet wir das Projekt durch eine Informationskampagne über alle beteiligten Kommunen und Verbände.
Im Februar hat die Stadt Frankfurt ein Wasserkonzept in Zusammenarbeit mit Mainova und Hessenwasser herausgegeben, das diese Empfehlungen unberücksichtigt lässt, die nicht nur die Gewinnungsgebiete, sondern vor allem auch die Stadt selbst, in eine nicht zu bewältigende Situation bringen wird.
Unser Bündnispartner BUND Frankfurt (Rüdiger Hansen) hat mit weiteren Experten eine Stellungnahme zum Wasserkonzept verfasst, aus der im Wesentlichen hervorgeht, dass die Stadt Frankfurt den Eigenanteil ihres Trinkwassers von 25% auf 47% erhöhen könnte, wenn sie die in ihrem eigenen Konzept aufgeführten Potentiale realisieren würde. Das entspräche auch den im Leitbildprozess des Umweltministeriums und im wasserwirtschaftlichen Fachplan aufgeführten Handlungsempfehlungen.
So gehen z.B. in Frankfurt alleine 20% der gesamten Liefermenge der Ovag aus dem Vogelsberg durch die größten Rohrnetzverluste in Hessen verloren. Brauchwassersysteme und Änderungen in den Baugenehmigungsverfahren sind überhaupt nicht aufgegriffen worden.
Die komplette Stellungnahme können Sie auf unserer Homepage downloaden und lesen.
Es ist für die Menschen entlang der Nidda, im Vogelsberg und in Frankfurt nicht länger tragbar, dass Entscheidungsprozesse für die Wasserversorgung von Hessen durch die Versorgungsunternehmen selbst gelenkt werden, die im Profitinteresse des eigenen Unternehmens handeln, geschützt von den Landkreisen und Städten, die daran mitverdienen, weil Sie an den Unternehmen beteiligt sind - leider auch im Vogelsberg.
Im Vogelsberg sind bis zu 70% der Quellen trocken gefallen, im Hessischen Ried gehen 14.000 ha Wald verloren. Zusätzlich eskaliert die Situation durch die zunehmenden, durch den Klimawandel ausgelösten Hitzerekorde, die den Wasserbedarf der Stadt zusätzlich drastisch erhöhen werden und die gleichzeitig die Gewinnungsgebiete dazu zwingen werden, weniger Wasser zu exportieren, um Menschen und Landwirtschaft in ihrem eigenen Gebiet zu schützen – was im Konzept der Stadt Frankfurt ebenfalls unberücksichtigt bleibt.
Die Städte und Kommunen müssen sofort und im höchsten Maße verantwortungsvoll für die Daseinsfürsorge und die Wasserversorgung ihrer Bevölkerung und den Schutz der Gewinnungsgebiete im Sinne des Leitbildes des Umweltministeriums und des Fachplans des Landes Hessens umbauen und entscheiden.
Samstag der 16. Juli ist für uns alle der Tag, um gemeinsam ein Zeichen für diese dringende Veränderung im Wassermanagement zu setzen!